„Rendezvous der Besten“

Am Wochenende fand in den Holstenhallen ein Sportereignis statt, an das alle, die es gesehen haben, noch lange denken werden. Mich hat selten eine Veranstaltung so in ihren Bann gezogen, wie die Abendgala des „Rendezvous der Besten“.

Das „Rendezvous“ ist das Bundesfinale der Showgruppen des Deutschen Turnerbundes. Die fünfzehn besten der dort auftretenden Gruppen bestreiten die Abendgala-Veranstaltung, und deren Beste haben eine solche Kraft und Energie an das Publikum gesendet, dass man mit Gänsehaut in einer besseren Welt versank und an eine rosarote Zukunft glauben mochte, in der alle Probleme lösbar sind. Eine Jugend (die meisten waren wohl deutlich unter dreißig – aber Ausnahmen bestätigten diese Regel), die sich mit solcher Kraft und Hingabe an ihre Sache präsentiert und solche Leistungen erbringt– weil sie es will und weil sie es kann, nicht, weil sie dafür bezahlt wird! – gibt dem Autor, der die ersten beiden Drittel seines Lebens vermutlich bereits hinter sich hat, Freude und Hoffnung für die Zukunft.

Damit solche Leistungen auf der Bühne aber überhaupt möglich sind, muss hinter den Kulissen auch alles stimmen. Auch dazu sind Menschen nötig, die Einsatz zeigen, die Leistungen erbringen – ebenfalls nur deshalb, weil sie es wollen und weil sie es können, und nicht, weil sie dafür bezahlt werden. Auch hier viele Jüngere im Einsatz, aber auch eine große Zahl Ältere. Für die Logistik ist eben nicht nur Kraft und Energie von Nutzen, sondern auch ein gewisses Maß an Erfahrung, an Lebenserfahrung und Erfahrung im Umgang mit Unvorhergesehenem. Und genau diese Erfahrung hat die Handballabteilung des SC Gut Heil. Und sie hat auch die Struktur und die schlichte „Manpower“, die man für solch ein Ereignis braucht.

Tag- und Nachtwachen, Aufbauhelfer, Abbauhelfer, Küchenhelfer, Wurstgriller, Glühweinbrüher, Brötchenschneider, Kaffeekocher, EinChecker, AusChecker, AbChecker – alles da.

Und: High Quality Team! Weil sie es wollen, weil sie es  k ö n n e n! Ja, die  k ö n n e n  das! Und zwar in der gleichen Liga wie die Sportler auf der Bühne. Stage and Backstage: High Quality Team!

Und da schließt sich der Kreis. Vor genau zehn Jahren fing das an, was am letzten Wochenende in diesem brillanten Knalleffekt sichtbar wurde. Manch Ältere erinnern sich, die Jüngeren eher nicht. Der Verein stand am Scheideweg. Ein paar Leute wollten den falschen Abzweig verhindern. Es folgte die bestbesuchte Jahreshauptversammlung in der Vereinsgeschichte nicht nur unseres Vereins, fast alle Turner- und HandballerInnen im stimmberechtigten Alter waren dabei.

Turn- und Handballabteilung waren sich einig, wohin sie wollten, wählten einen neuen Vorstand und setzten ihren Weg in den Folgejahren konsequent fort. Die Turnabteilung mit ihren „Roten Hosen“ führte das bis ins Oberhaus ihres Sports, und die Handballabteilung entwickelte ihren LensteCup zum geilsten-größten-besten Jugendturnier, das es weltweit gibt (oder zumindest auf der Nordhalbkugel) und das bis tief in die Abteilung hineinwirkt.

Was lernen wir daraus? Nichts, was Teamsportler nicht ohnehin schon wüssten. Es ist gut, wenn nebenan einer steht, auf den man sich verlassen kann!

Mein Dank geht an alle Beteiligten. Ihr ward großartig!

Bernhard Holtmann

 

PS: damit ich hier nicht falsch verstanden werde: auch andere Abteilungen als die Handballabteilung waren hinter der Bühne im Helferteam am Gelingen der Veranstaltung beteiligt, und selbstverständlich gilt mein Dank  a l l e n, die dabei waren. Aber dies hier ist die Handballseite, und wo, wenn nicht dort, sollte ich meine spezielle Wertschätzung dieser speziellen Abteilung zum Ausdruck bringen?